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~~   Überblick meiner Reise in die Mongolei und Wüste Gobi im Juli 2006  ~~

Na also, endlich steht wieder eine Fernreise an. Immerhin 2 volle Jahre sind seit der Mexikoreise vergangen und das ist eine lange Zeit. Natürlich waren die beiden Urlaube auf Hiddensee und nach Sachsen in 2005 wunderschön, doch die Luft z.B. in der Wüste Gobi zu schnuppern, ist für mich halt noch schöner. Gabi sowie unsere Cockerdame Lotti haben Verständnis für mein Fernweh gezeigt und wollen mich für drei Wochen in die weite Welt ziehen lassen. Es soll diesmal die Mongolei werden, steht für mich fest. Eingequetscht zwischen dem Riesenreich China und Sibirien liegt das Land, das ca. 4 1/2 mal größer als Deutschland ist, aber nur um die 2,6 Mio Einwohner hat. (unten weiter)




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Auf dieser Seite will ich nur in kurzen Stichworten den Reiseverlauf darstellen. Wer Einzelheiten unserer Reise kennen lernen will, der klicke bitte auf 'reisebericht' in den Menus oder auf 'druckversion', um den Reisebericht mit ca. 30 Seiten auszudrucken.

Wie üblich bei Fernreisen, man landet in der Hauptstadt des Landes; wir also in Ulaanbaatar oder auch Ulan Bator genannt. 8 1/2 Stunden dauert der Nonstop-Flug über Russland mit halb Sibirien und schon hat man zusätzlich sieben Stunden durch Zeitverschiebung verloren. Die Hauptstadt bietet wirklich nicht viel, sie ist aber dennoch das absolute Zentrum der Mongolei. Insbesondere das jährlich im Juli veranstaltete Naadam-Festval findet hier seinen Höhepunkt und das zu erleben, ist wirklich unvergesslich. Ein grandioses Spektakel mit Tausenden bunter, phantastischer Trachten aus historischen Zeiten, mongolischen Reitersoldaten, Ringkämpfen, Bogenschießen und einem extremen Pferderennen über 30 km in der grünen, hügeligen Steppe weit außerhalb der Stadt. Nach Süden geht unsere Tour, denn dort liegt die Wüste Gobi. Nicht Straßen, sondern fast ausschließlich Pisten sind in der Mongolei angesagt. Und die führen endlos durch die Weite des Landes, zunächst durch baumloses, mit Gras und Schnittlauch bewachsenes Hügelland, dann durch immer karger werdende Ebenen oder leicht gewelltes Gebiet. Nur am Horizont sieht man hier und da einige Gebirgszüge. Ortschaften sind Mangelware in der Mongolei, dafür tauchen immer wieder Herden von Pferden, Ziegen, Schafen oder Kamelen auf, die herrliche Bilder abgeben.

Das Städtchen Mandelgobi, das Nest Huld werden durchfahren, das westlich der Stadt Dalanzadgat liegende Gebiet ist entscheidendes Ziel fast aller Touristen. Denn hier liegt die tiefe Geierschlucht oder Jolyn-Am Schlucht innerhalb eines Gebirges und etwas nördlicher trifft man auf die Flaming oder Red Cliffs von Bajan Zag, ein erodierendes, rötliches Sedimentgebiet, in dem reichlich Saurierknochen und Dinoeier gefunden werden. Der absolute Höhepunkt der Gobi sind jedoch die ca. 180 Kilometer langen, paradoxerweise nur schmalen Wanderdünen von Khongoryn (Chongoriin) Els. Bis zu 400 m Höhe ragen urplötzlich und ohne jeden erkennbaren Anlaß gewaltige, gold-gelbe Dünen aus der steinigen, trostlosen Ebene auf. Damit aber nicht genug der Faszination: Genau abgegrenzt am Fuße des Sandwalls breitet sich ein ca. 200 bis 300 m breiter und sattgrüner Grasteppich aus - stets entlang der Dünen - und mittendrin mäandert noch ein kleines Flüsschen. Ein Bild voller Harmonie und Schönheit. Wer es nicht lassen kann - so wie wir -, der setzt sich zwischen die beiden Höcker eines Kamels und reitet im Sattgrün an den Dünen entlang. Ein recht zweifelhaftes Vergnügen, was den Po anbelangt.





Da unsere von Frauen beherrschte Gruppe mehr von der Gobi sehen will, fahren wir weiter westwärts, zunächst bis zu den faszinierenden Roten Schluchten, um auch dort wiederum nach Dinoknochen zu suchen und anschließend bis zum westlichsten Punkt unserer Reise, einer grünen Oase in der Wüste Gobi jenseits des Nemengt-Gebirges. So ganz wüstenhaft ist die Gobi aber auch hier nicht, weshalb ich sie nunmehr als Halbwüste ansehe. Nach Nord-Osten geht ab jetzt die lange, fast tägliche Fahrerei in unseren drei russischen Kastenwagen, von denen nur das Küchengefährt hin und wieder Probleme macht. Je weiter nördlich wir kommen, desto grüner wird das Land und um so größer auch die Herden der Tiere. Lediglich die Kamele werden seltener, dafür tauchen jetzt aber erstmalig die zotteligen Yaks auf. Eine eigenartige, jedoch fotogene Tierrasse, wie ich meine. Die Ortschaft Bayangovi dient uns wiederum nur zum Einkauf. Trostlos erscheint sie - wie alle Orte der Mongolei - mit ihren Bretterzäunen um die Jurten und den vielen rausragenden Stangen für die Stromleitungen. Durch unendliche Weiten, über lang gezogene Hügel und Senken erreichen wir den Ort Bogd, in dessen Nähe wir in herrlichster Umgebung campieren, um uralte Felsbilder sowie Steingräber mit einem Steinring außen rum zu suchen und bewundern zu können.

Eine ähnliche Landschaft wie schon gestern begleitet uns weiter bis Ongij. In einem Gercamp an den Klosterruinen von Ongij wird genächtigt. Auch diese große buddhistische Klosteranlage fiel 1937 dem Wüten der Kommunisten zum Opfer. Nach der Wende 1990 in der Mongolei hin zur Demokratie wird nunmehr versucht, Historie zu retten, wo noch was zu retten ist. Viel ist es leider nicht mehr. Landschaft, Natur und Menschen sowie lange Fahrten auf Pisten bilden deshalb den Inhalt einer Mongoleireise. Phantastische, teils schwarze Wolkenwände über der Weite zeigen hier und da Gewitter und mächtige Regengüsse an. Auch die Stadt Arwaicheer glänzt noch vor Nässe. Das Zelt bleibt deshalb hübsch verpackt, wir nehmen freiwillig ein Hotel am pompösen, russisch angehauchten Zentral-Platz. Über den Kamm eines Ausläufers des Changai-Gebirges geht heute die Fahrt. Erstmalig zeigen sich uns hier richtige Wälder in der Mongolei und Gebirgswiesen mit einer Blütenpracht, wie sie nicht schöner sein könnten. Der etwa 20 Meter hohe, in einen Felskessel stürzende Orchon Wasserfall als Ziel des Tages wird erst spät abends erreicht.

Letzter Höhepunkt der Reise ist ein Besuch der legendären Hauptstadt des Mongolenreiches unter dem Herrscher Dschingis Khan. Ob die Stadt nun zutreffend Karakorum hieß oder Khar Khorin oder sonst wie, weiß vermutlich nur der Groß Khan selbst. Zu sehen ist heutzutage von der ehemaligen Hauptstadt jedenfalls nichts aufregendes mehr, außer flachen Erdhügeln in einer großen Ebene. Nur an einer Stelle haben wir buddeln gesehen und dort sind auch ein paar Reste von Fundamenten freigelegt. Weit mehr bietet jedoch das unmittelbar nebenan liegende Kloster Erdeene Zuu. Eine prächtige Ummauerung ist erhalten und im Inneren stehen noch einige alte, wirklich sehenswerte, buddhistische Tempel. Ein weiter Weg ist es zurück in die heutige Hauptstadt Ulaan Baator. Zwar gibt es hier eine Teerstraße, doch meist ist sie so stark von Schlaglöchern übersät, dass alle Autos auf der Piste nebenan fahren. Man ist es ohnehin gewöhnt. Eine Übernachtung bleibt uns noch, dann hebt der Flieger aus Ulan Bator nach Deutschland ab. Und in Deutschland finde ich nun das Wetter, das ich eigentlich in der Wüste Gobi erwartet hätte, nämlich heiß und trocken. Dies also in groben Umrissen zu meiner Reise durch das Land des Dschingis Khan.

Weitere Infos und Reiseerinnerungen stehen auch unter den Bildern
 

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