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Überblick der (Süd-) Argentinien - Chile - Feuerland - Reise. Zu meiner Reise in den Norden
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Patagonien und Feuerland, der Südzipfel Südamerikas, mußten bis Ende 1995 auf unseren Besuch warten. Es lag einfach an nichts anderem, als an dem so langen Flug. Ausgekuckt hatte ich die Tour bei dem Reiseveranstalter "Wikinger Reisen" nämlich schon längst. Eine Reise mit Aufenthalt in Buenos Aires und dann in kleinerer Gruppe per Bus durchs südliche Patagonien oder Patagonia bis hinunter nach Ushuaia auf Feuerland bzw. Tierra del Fuego und Chile. Die Tour bietet Höhepunkte, aufgereiht wie Perlen an der Kette und da wir von den Calafate Beeren in Patagonien gegessen haben - so ein dortiges Sprichwort - werden wir auch wieder kommen. (Fortsetzung unten)
 



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16 Stunden hat unser Flug mit Stops in Rom und Sao Paulo gedauert, bis die Hauptstadt von Argentinien, Buenos Aires, endlich erreicht war. Eine gepflegte, im Tangorhytmus lebende Stadt. Das Viertel La Boca mit den bunten Häusern der Hafenarbeiter, die Grabanlage der Evita Peron, der Hafen mit den zu Wohnhäusern umgebauten Speichern und Silos, urige Kneipen mit spontanen Tangoeinlagen der Portenos, die breiteste Straße der Welt etc. etc. - es gefällt hier.
      Nochmals 2 Stunden Flug und Patagonien ist in Comodore Rivadavia, einer nichtssagenden Stadt erreicht. Mit dem Bus geht's auch gleich los, erst mal an der Küste entlang Richtung Süden und dann ins Landesinnere strikt nach Westen, den Anden entgegen. Tausende von Ölpumpen arbeiten in Küstennähe, das Land wird flach und die unendliche Weite von Patagonien ist um uns. Grasland, Weide für Schaaf und Rind, wenig Gehöfte und noch weniger Ortschaften. Stundenlang geht die Fahrt, bis gegen Abend das Städtchen Perito Moreno erreicht ist. Es liegt nahe dem blauen Lago Buenos Aires, einem der vielen, riesigen Seen in Patagonia. Nach Süden geht ab jetzt die Reise, immer außerhalb der Anden im Flachland oder leicht hügeligen Land zieht die Ruta Nacional 40 hinunter zur Stadt Rio Gallegos nahe der Magellan Straße und Feuerland. Zu den landschaftlichen Höhepunkten muß jedoch stets nach Westen in die Anden abgebogen werden. Da dort dann kein Weiterkommen ist, geht's wieder auf die Ruta 40 zurück. (unten geht's weiter)


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Argentinien mit Deutschland




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Das San Lorenzo Massiv ist das Tagesziel von Perito Moreno aus. Zuvor aber ein Abstecher zu den Cuevas de las Manos, den Höhlen der Hände (Nr. 1 auf der Routenkarte). In spektakulärer Landschaft des Rio Pintura verbergen sich diese Höhlen - eigentlich mehr geschützte Überhänge -, in denen uralte, farbige Malereien von Mensch und Tier sowie die Abdrücke der Hände der Ureinwohner von Patagonien zu besichtigen sind. Die ersten Lamas, es sind Guanacos, sowie auch ein Gürteltier zeigen sich. Im staubigen Ort Caracoles zweigt die Straße zum weithin sichtbaren, 3706 m hohen San Lorenzo Massiv ab. Zwischen dem blauen Lago Cerrenes, der bis weit nach Chile hineinzieht, und dem grünen Lago Posao wird Quartier bezogen (Nr. 2). Zwei Wanderungen stehen an. Eine mit Blick auf das imposante, schneebedeckte San Lorenzo Massiv, die andere entlang des grünen Lago Posao, um Malereien und Pfeilspitzen der - ausgerotteten - Ureinwohner zu suchen.

      Unser nächstes Ziel ist das Fitz Roy und Cerro Torre Bergmassiv nahe dem Lago Viedma. Eine weite Fahrt, die u.a. am Lago Cardiel vorbei führt und in El Chalten, einem Touristenort am Monte Fitzroy (Nr. 3), endet. Eine herrliche Tageswanderung führt uns bis an den Fitzroy heran. Das Panorama ist berauschend. Der Cerro Torre, eine gewaltige Felsnadel, ließ sich leider nur einmal aus der Ferne sehen. Ansonsten nur Regen, Sturm und Wolken an Silvester. Ein Paradies für Bergsteiger aus aller Welt soll der Cerro Torre und der Fitz Roy (3.375 m) trotz des unberechenbaren Wetters aber sein.
      Nach einer Fahrt um den großen Lago Viedma herum wird als nächstes das Städtchen El Calafate am Lago Argentino angelaufen. Hier ist der Ausgangspunkt für Touren in den Parque Nacional los Glaciares (Nr. 4). 3 der Gletscher wollen wir besuchen. Der Berühmteste ist sicherlich der Perito Moreno Gletscher, den wir von ober- und unterhalb genießen können. Eine Schiffsfahrt bringt uns am nächsten Tag zum Upsala Gletscher und Glaciar Onelli. Beide sind ebenfalls absolut faszinierend.
      Eine weitere Etappe führt über die Grenze ins Nachbarland Chile, in dem der großartige Torres del Paine NP (Nr. 5) liegt. Sturm, grüne Seen und drei gewaltige Felshörner, die Torres, prägen diesen Parque Nacional. Unsere Wanderung zu den Torres scheitert fast am Sturm; mit einem herrlichen Blick auf die Torres wird die Ausdauer dann aber belohnt. Guanacos und Nandus - das Gegenstück zum Emu in Australien - leben hier und noch weiter südlich hinter Puerto Mott und der Stadt Puerto Natales auch die putzigen Magellanpinguine. Am Seno Otway treffen wir auf eine Brutkolonie dieser kleinen Magellan Pinguine. Die ehemals so bedeutende Hafenstadt Punta Arenas (Nr. 6) direkt an der Magellanstraße ist das nächste Ziel, bevor es wieder nach Argentinien zurück geht. Der Ort Rio Gallegos, am Atlantik und am Ende des Festlandes von Südamerika gelegen, ist uninteressant, hat aber einen Flugplatz über den der Sturm selbst bei strahlend blauem Himmel fegt.
      Ein kurzer Flug, den Gabi und ich nur mit kräftigen Schlücken aus einer Pulle scheußlichen Fernet Branca wagen, bringt uns nach Ushuaia auf Feuerland bzw. Tierra del Fuego. Am Beagle Kanal liegt diese südlichste Stadt der Welt, die auch von Kreuzfahrtschiffen angelaufen wird. Das Schönste an diesem Ort ist für mich die Vorstellung, endlich mal in Ushuaia (Nr. 7) zu sein. Die Stadt selbst bietet - außer ihrer geographischen Lage - nicht sehr viel. Ein Besuch des nahe liegenden Nationalparks Lapataia mit seiner Blütenpracht im jetzigen Sommer sowie eine Katamaranfahrt auf dem Beagle Kanal zur Estancia Haberton sind hier die lohnenden Ausflüge. Die kleinen Inseln im Beaglekanal mit ihren Unmengen an Kormoranen und den vielen dösenden Seelöwen werden hautnah angefahren und bleiben ein unvergessliches Erlebnis. - Meine Kritik an der Reise gilt nur dem Wetter, das es manchmal nicht so gut mit uns meinte. Aber Patagonien und Feuerland sind eben nicht die Kanaren oder die Malediven; und das ist auch gut so.

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